von: Alex
Guten Morgen liebe Obenbleiber,
ein sehr interessanter Artikel, erschienen im “Kontext”, zum Thema, das auch Volker Lösch auf der Montagsdemo ansprach: objektive Berichterstattung und Pressevielfalt.
Hier ein Auszug aus dem Artikel von Georg Habermann:
“[…] Und so hat eben niemand die “Stuttgarter Zeitung” davor bewahrt, den größten Fehler ihrer Geschichte zu begehen. Anfang September 2010, als die Zahl der Demonstrationsteilnehmer Woche für Woche um ein paar Tausend wuchs, bekannte sich die Redaktion in einem Leitartikel, den noch nicht einmal der Chefredakteur selber schrieb (!), zu dem Bahnprojekt – mit nicht viel mehr an Argumenten unterfüttert als demjenigen, dass man “schon immer” dafür gewesen sei. Spätestens drei Wochen später, nach dem “Schwarzen Donnerstag” im Stuttgarter Schlossgarten, hatte die StZ dadurch ein ganz gewaltiges Problem am Hals.
Seither verzeichnet das “Leitmedium” die mit Abstand höchsten Auflagenverluste in Baden-Württemberg und steht auch im bundesweiten Vergleich ganz weit vorn in den Loser-Rankings. Und das in der wirtschaftsstärksten Region Deutschlands, in der das Geld, das ein Zeitungs-Abo kostet, keine so große Rolle spielt wie anderswo im Land. Denn nicht die zum Teil in zweistelligem Prozentsatz vorgenommen Preiserhöhungen, die Rebmann seit 2008 jeden Januar den Abonnenten zumutet, haben zur Mehrzahl der Kündigungen geführt, sondern vorwiegend redaktionelle Gründe. Bei Befürwortern von Stuttgart 21 ebenso wie bei Gegnern; bei denen allerdings in dramatisch höherer Zahl. Und das Problem ist nicht gelöst: Mit jedem Tag, an dem am Bahnhof nichts gebaut, aber der Kostendeckel gesprengt und gesprengt wird, tut sich die Redaktion mit ihrem Standpunkt schwerer. Eine Kehrtwende kommt aber auch nicht in Frage: Dann würden die Befürworter davon laufen in hellen Scharen. […]”
Den kompletten Artikel könnt Ihr hier Kontext: Wochenzeitung lesen.
Morgendliche Wachsambleiben-Grüße
Alex